Schutzdeiche sind in unserer Region, dem Urstromtal der Elbe, landschaftsprägend. In Extremlagen werden allerdings zusätzliche Verbauungen mit Sandsäcken benötigt, sei es zur Verstärkung geschwächter Deichabschnitte, der Verhinderung von Überströmungen oder der Vorbeugung von Ausschwemmungen aus den Deichen. Dabei nehmen diese Ereignisse zu – die sogenannten Jahrhunderthochwasser 2002, 2006 und 2013 belegen eindrucksvoll, was statistisch nur einmal in 100 Jahren auftreten soll.
Seit 2020 verfügen alle drei im Landkreis Harburg tätigen Deichverbände über mindestens eine Sandsackfüllmaschine. Der Artlenburger Deichverband verfügt über zwei Anlagen, beide vom Landkreis Lüneburg finanziert. Mit Elbdeichen von 6,5 km (Vogtei Neuland), 6 km (Harburger Deichverband) und 58 km ist der Artlenburger Deichverband mit weitem Abstand höher von möglichen Extremlagen betroffen und zudem über zwei Landkreisgebiete tätig. Eine Berechnung von Material pro Verband schlägt damit fehl, vielmehr müssten zu schützende Deichkilometer in Relation zu verfügbaren Ressourcen stehen. Die Gruppe GRÜNE/Linke im Kreistag beantragt daher die Anschaffung einer weiteren Füllmaschine sowie den Erwerb eines Stromerzeugers inkl. Lichtmast.
„Sicher scheint, dass bei Hochwasserlagen o. g. Ausmaßes alle Sandsackfüllmaschinen im Einsatz sein werden – unabhängig der Größe des Deichverbandes und möglicherweise auch in Binnenbereichen, wenn das Wasser „von hinten“ kommt. Eine zusätzliche Sandsackfüllmaschine soll dabei die Verfügbarkeit zum Schutz der Verbandsdeiche auf dem Gebiet des Landkreises Harburg erhöhen und Schutzmöglichkeiten für über die Ufer gehende Binnengewässer verbessern. Ausleuchtungsmöglichkeiten zum Betrieb in der Dämmerung und Nacht erhöhen hierbei weiterhin die Kapazität und Sicherheit auf den teilweise nur temporären Füllplätzen.“ so Malte Jörn Krafft.